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Geistesgaben sind ja so eine Sache, wo ich mich mit schwergetan habe. Nicht, dass ich Gott das nicht zutrauen würde. Oder glauben würde, dass Gott das heute nicht mehr macht. Aber irgendwie konnte ich mich nicht damit anfreunden.

Es hatte sowas…naja… je nachdem welche Richtung man sich anguckt, wirkt es auf mich entweder wie eine reine Show (ich sag nur: Umkippen und auf dem Boden zucken), die nicht mehr viel mit Gott zu tun hat, bei manchen muss als als einziges Zeichen der Errettung herhalten, woanders wird es komplett ignoriert oder gar geleugnet.

Mein Hauptproblem sind ja die Gaben und Auswirkungen des heiligen Geistes, die für mich keinen erkennbaren Nutzen zu haben scheinen. Da bin ich vielleicht zu realistisch eingestellt.

Heilung: super Sache. Leitung und Lehre sowieso. Irgendwer muss es ja machen. Prophetie kann auch helfen. Und dass der heilige Geist uns unsere Sünden aufdeckt, ist eine eher unbeliebte (beim Menschen) aber notwendige Aufgabe.

Aber was bringt es mir, umzukippen? Ich habe gerne Kontrolle über meinen Körper, bittedankeschön. (Ein Grund, warum ich keinen Alkohol trinke.) Ich habe auch lieber Kontrolle über das, was ich sage. Weshalb mir Zungenrede ehrlich gesagt recht suspekt war. Ich mein, warum sollte ich beim Beten etwas sagen, nur um hinterher doch nur eine schwammige Vermutung zu haben, worum es geht? Ich weiß lieber, was ich sage. Und welchen Nutzen sollte das haben? Um jetzt mal ein bisschen die Sprachwissenschaftlerin raudhängen zu lassen: Wenn ich etwas formuliere, dann gewinnt es mehr an Wirklichkeit für mich. Dann verstehe ich es selber besser. Wenn ich denke, ich könnte etwas nicht beschreiben, ein Gefühl oder so, das an mir nagt, dann hilft es doch oft gerade, gezwungen zu sein, es zu erklären. Und dann versteht man sich selber besser.

Also, ich wollte ja niemandem absprechen, in Zungen zu reden, wenn’s Spass macht. Aber so ganz persönlich für mich ist das eine Gabe, deren tieferen Sinn ich nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Bis gestern. Als mir ein Licht aufging.

Als ich nämlich gestern mal wieder beim Beten ins Englische wechselte, weil die Englischen Worte mir viel besser auszudrücken schien, was ich sagen wollte. Da fiel mir auf: eigentlich mache ich das schon öfter. Auf Englisch Lobpreislieder singen, weil der Text einfach besser meine Gefühle ausdrückt, als die Übersetzung. Wenn ich mich über etwas aufrege auch schonmal auf Japanisch beten, weil sich Japanisch so herrlich zum Schimpfen eignet. Zum Lobpreis gerne mal Englisch, es ist so schön melodisch.

Also, eigentlich sollte gerade ich verstehen, dass es helfen kann – je nach Anliegen – in einer anderen Sprache zu beten. In manchen Sprachen gibt es einfach Wörter und Ausdrucksweisen, die es so im Deutschen nicht gibt. (Merke ich auch immer beim Übersetzen…) Da kann man ein bestimmtes Gefühl viel besser rüberbringen als im Deutschen.

Also, ich kann jetzt sehr gut verstehn, warum es vielen Menschen hilft. Vielleicht gerade solchen, die eher nicht so gut im Reden sind.

Trotzdem bevorzuge ich, ganz persönlich, weiterhin, in Sprachen zu reden, die ich selber gelernt habe.